Wenn man sich im Kreis dreht, stören die wiederholten Bewegungen die Sensoren des Innenohrs, die für das Gleichgewicht verantwortlich sind, was zu widersprüchlichen Signalen führt, die an das Gehirn gesendet werden und Schwindel verursachen.
In deinem Kopf hast du ein ziemlich geniales System, das deine Position im Raum erkennt: es ist das vestibuläre System. Es befindet sich in deinem Innenohr, einem unauffälligen, aber entscheidenden Bereich für dein Gleichgewicht. Darin hast du drei kleine Röhren, die mit einer Flüssigkeit namens Endolymphe gefüllt sind, die als halbkreisförmige Kanäle bezeichnet werden. Wenn du anfängst, dich zu drehen, bewegt sich diese Flüssigkeit und stimuliert winzige Härchen am Ende dieser Röhren, die Informationen an dein Gehirn senden: "Hey, wir drehen uns hier!" Aber wenn du plötzlich anhältst, fließt die Flüssigkeit kurz weiter und sendet deinem Gehirn widersprüchliche Nachrichten, wie "Wir bewegen uns noch!" während deine Augen ganz klar sagen "Nein, völlige Stopp". Dein Gehirn versteht nichts mehr, und voilà: ein sicheres Gefühl von Schwindel!
In deinem Innenohr hast du einen kleinen natürlichen "Gyroskop", der aus drei mit Flüssigkeit gefüllten Röhren besteht, die als halbrunde Kanäle bezeichnet werden. Diese Röhren, die in verschiedene Richtungen ausgerichtet sind, erfassen die Bewegungen deines Kopfes dank der Flüssigkeit, die sich bewegt, wenn du dich drehst. In jeder Röhre gibt es kleine, sehr empfindliche Härchen, die als Haarzellen bezeichnet werden, die diese Bewegungen erkennen und die Informationen direkt an dein Gehirn senden. Solange du weiter drehst, erhält dein Gehirn ununterbrochen dieses Bewegungssignal. Das Problem ist, wenn du plötzlich stoppst: Die Flüssigkeit bewegt sich noch eine kleine Weile weiter und sendet dann täuschende Signale an das Gehirn, das weiterhin glaubt, sich zu bewegen. Ergebnis? Du fühlst ein unangenehmes Schwindelgefühl und dein Gleichgewicht wird instabil.
Wenn du dich selbst drehst, gelangen widersprüchliche Signale ins Gehirn. Das stört ein wenig seine gewohnte Arbeit, die darin besteht, die Informationen, die von Augen, Ohren und Muskeln empfangen werden – kurz gesagt, alles, was den Körper im Raum orientiert – zu organisieren. Tatsächlich signalisiert das Innenohr noch eine Bewegung, während die Augen und Muskeln das Stoppen ankündigen. Das Ergebnis ist, dass dein Gehirn verwirrt ist und ein Phänomen von Schwindel auslöst. Es versucht dann, das Ganze so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen, aber für einige Momente herrscht ein gewisses Durcheinander in Bezug auf das Gleichgewichtsempfinden.
Wenn du dich lange um dich selbst drehst, erhält dein Gehirn schließlich verworrene sensorische Informationen. Einerseits zeigen die Augen klar, dass du dich bewegst, aber nach mehreren Drehungen passen sich deine halbschalenförmigen Kanäle im Innenohr allmählich an diese wiederholte Bewegung an. Sie senden dann immer weniger Signale an das Gehirn, als ob sie die Drehung kaum noch wahrnehmen würden. In diesem Moment wird deine Wahrnehmung verwirrend: deine Augen und dein Gleichgewicht kommunizieren widersprüchliche Botschaften, was zu diesem seltsamen Gefühl des Schwebens oder des Kontrollverlusts führt. Je länger du dich drehst, desto größer wird die Diskrepanz zwischen deiner visuellen und vestibulären Wahrnehmung, was zu ausgeprägtem Schwindel oder sogar Übelkeit führt.
Wenn du plötzlich aufhörst, dich um dich selbst zu drehen, findet dein Gehirn nicht sofort sein Gleichgewicht. Das liegt daran, dass die Flüssigkeit in deinen halbschwindeligen Kanälen noch einen Moment nach dem Stillstand weiterbewegt. Dein Gehirn erhält dann widersprüchliche Informationen: Deine Augen sehen, dass du dich nicht mehr bewegst, aber das Innenohr sendet weiterhin Bewegungssignale. Dein Körper braucht einen kleinen Moment der Anpassung, um das alles neu zu kalibrieren. In diesen wenigen Sekunden verspürst du den berühmten Schwindel, bis dein Gehirn schließlich erkennt, dass alles wieder normal ist.
Einige Menschen empfinden leichter Schwindel als andere aufgrund individueller Unterschiede in der Empfindlichkeit der Bogengänge im Innenohr.
Das Gefühl der Schwindel ist auch die Grundlage für einige Spiele und Attraktionen auf Jahrmärkten, die absichtlich von dem Desorientierungseffekt profitieren, der durch schnelle kreisförmige Bewegungen verursacht wird.
Bei Astronauten stört die Mikrogravitation häufig das Innenohr und verursacht eine Form von Unwohlsein, die als 'Weltraumerkrankung' bezeichnet wird. Diese ist ähnlich dem Schwindel, der auf der Erde verspürt wird, jedoch in der Regel intensiver und anhaltender.
Eine übermäßige Konsumierung von Koffein, Alkohol oder eine unzureichende Hydration kann das Schwindelgefühl verstärken und die Erholung des Gleichgewichts nach wiederholten kreisförmigen Bewegungen verlängern.
Die Empfindlichkeit gegenüber Schwindel variiert je nach individueller Sensibilität des vestibulären Systems (das sich im Innenohr befindet), aber auch in Abhängigkeit von Faktoren wie Alter, Müdigkeit, bestehenden vestibulären Störungen oder genetischen Faktoren.
Um die Schwindelgefühle schnell zu reduzieren, wird empfohlen, sich hinzusetzen oder hinzulegen und dann einen festen Punkt vor sich anzusehen. Langsame und tiefe Atmung kann ebenfalls dazu beitragen, dass Ihr Körper schneller sein Gleichgewicht wiederfindet.
Ja, genau wie Menschen besitzen Tiere ähnliche Strukturen wie das Innenohr und die Bogengänge. So können sie auch Schwindelgefühle empfinden, nachdem sie kreisförmige Bewegungen gemacht haben.
Ja, Athleten wie Tänzer oder Eiskunstläufer trainieren regelmäßig, was ihre Toleranz gegenüber Schwindelgefühlen verbessert. Durch das häufige Wiederholen dieser Bewegungen passt sich der Körper allmählich an, um besser mit diesen unangenehmen Empfindungen umzugehen.
Im Allgemeinen ist es nicht gefährlich, sich kurz im Kreis zu drehen, aber längere Drehungen können Gleichgewichtsstörungen, Stürze oder Übelkeit verursachen. Um diese Risiken zu vermeiden, wird empfohlen, anzuhalten, wenn Sie die ersten unangenehmen oder ungewöhnlichen Empfindungen verspüren.
Niemand hat dieses Quiz bisher beantwortet, seien Sie der Erste!' :-)
Question 1/5